Muskelkater
1.0 Was ist ein Muskelkater?
Als Muskelkater bezeichnet man harmlose Muskelschmerzen, die nach ungewohnter körperlicher Belastung auftreten und nach wenigen Tagen von selbst abklingen, ohne bleibende Folgen zu hinterlassen.
1.1 Wie entsteht ein Muskelkater?
Ungewohnte körperliche Anstrengung kann zu kleinen Verletzungen in den Muskelfasern führen. Als Folge davon kommt es zur Schwellung des Muskels und zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung des Muskels. Der Muskel ist wenig belastbar. Er fühlt sich steif an und ist druckempfindlich. Das passiert besonders leicht bei Abbremsbewegungen (Bergablaufen) oder bei langandauernder Belastung (Marathonlauf). Der Muskelkater tritt nicht direkt beim Sport, sondern erst mit einigen Stunden Verzögerung oder am nächsten Tag auf.
1.3 Welche anderen Ursachen können Muskelschmerzen haben?
- Muskelzerrung
- Muskelfaserriss
- Manche Arzneimittel können als Nebenwirkung Muskelschmerzen, Muskelschwäche oder gefährliche Muskelschäden auslösen. Dazu gehören zum Beispiel cholesterinsenkende Arzneimittel (Statine, Fibrate), das Antibiotikum Ciprofloxacin oder Sotalol gegen Herzrhythmusstörungen.
2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?
- Wenn die Muskelschmerzen sehr stark sind
- Wenn die Muskelschmerzen länger als 7 Tage dauern
- Bei Verdacht auf Muskelschmerzen als Nebenwirkung von Medikamenten
- Bei unbekannter Ursache (nicht nach Sport oder körperlicher Arbeit)
3.0 Wann kann man nach Muskelkater weiter trainieren?
Bei starkem Muskelkater sowie bei eingeschränkter Beweglichkeit und Muskelkraft sollte man solange pausieren, bis die Beschwerden vollständig wieder abgeklungen sind. In leichteren Fällen kann man auch trotz Muskelkater ein Training machen, das nicht zu intensiv ist und andere Muskelgruppen fordert.
3.1 Was kann man tun, um Muskelkater vorzubeugen?
- Vor dem Sport die Muskeln aufwärmen.
- Training nach und nach steigern, nicht von null auf hundert anfangen.
- Regelmäßig Sport machen.
- Nach dem Sport Dehnen.
- Muskeln nach dem Sport warm halten.
4. Ihr youpharm-Team empfiehlt:
Erwachsene
Zum Einreiben der schmerzenden Muskelpartien kann man ein Schmerzgel mit dem Wirkstoff Diclofenac benutzen. Diclofenac wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. Das Gel ist beim Auftragen angenehm kühlend.
Auch der Wirkstoff Ibuprofen ist in einem Schmerzgel enthalten. Ibuprofen wirkt ebenfalls schmerzstillend und entzündungshemmend.
Als pflanzliche Alternative kommt eine Schmerzsalbe mit der Heilpflanze Beinwell in Frage.
Die sogenannte Pferdesalbe mit pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Arnika, Menthol, Rosmarin und Kampfer ist wohltuend bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Sie heißt so, weil man damit ursprünglich die stark belasteten Beine von Reitpferden behandelt hat.
Bei Muskelkater und Muskelschmerzen kann eine äußerliche Einreibung der schmerzenden Stellen mit Franzbranntwein hilfreich sein. Es handelt sich dabei um eine alkoholische Lösung mit ätherischen Ölen, die beim Einreiben kühlend, erfrischend und durchblutungsfördernd wirkt. Durch den Alkohol kann die Haut austrocknen. Daher sollte man später mit einer Pflegecreme nachbehandeln.
Das flüssige Mittel Retterspitz äußerlich kann als Wickel bei Muskelschmerzen eingesetzt werden. Es enthält unter anderem Arnika, Thymol und Rosmarinöl. Vor der Anwendung wird die Flasche geschüttelt und dann die benötigte Menge zum Tränken des Wickels entnommen und mit der selben Menge Wasser verdünnt. Der Wickel wird vollständig mit der Flüssigkeit getränkt und leicht ausgewrungen. Dann legt man den Wickel um die schmerzende Muskelpartie und bedeckt ihn mit einem trockenen Tuch. Der Wickel kann zwei Stunden angelegt bleiben. Zuerst fühlt es sich kühl an, später wird es angenehm warm.
Vom selben Hersteller gibt es auch eine Muskelcreme, die man bei Muskelkater drei- bis sechsmal täglich in die betroffene Region einmassieren kann. Die eingeriebene Stelle sollte anschließend warm gehalten werden, zum Beispiel durch umwickeln mit einem Tuch.
Homöopathie
Ein homöopathisches Arzneimittel in Cremeform kann man 1 bis 3mal täglich auf die schmerzenden Stellen auftragen. Auch ein Salbenverband über Nacht ist möglich. Das Mittel ist auch in Tablettenform erhältlich. Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren lassen dreimal täglich eine Tablette im Mund zergehen. Die Tabletten enthalten Milchzucker. Wer das nicht verträgt, kann das Mittel auch in Tropfenform anwenden. Davon nimmt man dreimal täglich 10 Tropfen.
5.Zusätzliche Maßnahmen
Ein warmes Bad (37-39ºC), gerne mit durchblutungsfördernden Zusätzen (zum Beispiel Rosmarin), kann den Regenerationsprozess unterstützen.
Version 1, Stand 02/2022
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.