Läuse
1.0 Was sind Kopfläuse?
Kopfläuse (englisch: headlice) sind Parasiten, die sich ausschließlich von menschlichem Blut ernähren. Es handelt sich um Insekten ohne Flügel. Sie haben Klauen, mit denen sie sich an den Haaren festhalten und von Haar zu Haar klettern. Alle zwei bis vier Stunden saugen die Läuse eine kleine Menge Blut aus der Kopfhaut. Dabei geben sie etwas Speichel in die Einstichstelle, wodurch ein Juckreiz entsteht. Weibliche Läuse können in ihrem Leben 150-300 Eier legen. Die Eier werden mit einem Kitt an den Haaren in Kopfhautnähe festgeklebt. Dieser Kitt hält so fest, dass man die Eier durch Kämmen nicht entfernen kann. Weiße Eihüllen (= Nissen) sind leer, die Laus ist bereits geschlüpft. Volle Eier sind bräunlich gefärbt und deshalb schwerer zu sehen. Läuse und Nissen sind winzig klein (erwachsene Laus 2-3mm, junge Läuse 0,8-2mm, Eier/Nissen 0,8mm). Man braucht einen engzinkigen Kamm (Läusekamm bzw. Nissenkamm), um sie zu finden.
1.1 Wie entdeckt man die Läuse?
Wenn im engen Umfeld (Kindergarten, Schule, Freundeskreis, Familie) Läuse aufgetreten sind, muss noch am selben Tag, an dem man davon erfahren hat, eine Kontrolle durchgeführt werden.
Dabei müssen die Köpfe aller Familienmitglieder auf Läuse und Nissen durchsucht werden. Die Kontrolle erfolgt durch die Methode des nassen Auskämmens:
- 1. Auf die nassen Haare eine Pflegespülung auftragen. Die Pflegespülung erleichtert das Kämmen und hindert die Läuse am Wegkrabbeln.
- 2. Strähne für Strähne das gesamte Kopfhaar vom Haaransatz bis zu den Haarspitzen mit einem Nissenkamm durchkämmen. Die Zinken des Nissenkamms dürfen nicht mehr als 0,2 mm Abstand haben. Streifen Sie den Kamm nach jeder Strähne auf Küchenpapier ab. Auf dem Papier können Sie ausgekämmte Läuse erkennen. Arbeiten Sie besonders sorgfältig an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken. Hier halten sich Läuse bevorzugt auf und legen ihre Eier ab.
- 3. Wenn Sie in den Haaren Läuse oder Eier gefunden haben ist ein Kopflausbefall vorhanden und eine Behandlung notwendig. Weißliche leere Eihüllen (=Nissen), die weiter als 1 cm von der Kopfhaut entfernt am Haar kleben, beweisen nur einen früheren Kopflausbefall und machen für sich alleine noch keine Behandlung erforderlich.
- 4. Reste der Pflegespülung auswaschen. Haare wie gewohnt trocknen.
2. Wann muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?
- Wenn Säuglinge oder Kleinkinder von Läusen befallen sind.
- Wenn durch Kratzen eitrige Wunden oder Schorf auf der Kopfhaut entstanden sind. (Bakterielle Hautinfektion, Schwellung der Lymphknoten)
- Schwangerschaft und Stillzeit, in diesen Fällen sollten die Kopfläuse rein mechanisch durch Auskämmen mit dem Nissenkamm bekämpft werden
- Patienten /Patientinnen mit MCS-Syndrom (multiple Überempfindlichkeit gegen chemische Substanzen), in diesem Fall sollten die Kopfläuse ebenfalls rein mechanisch durch Auskämmen mit dem Nissenkamm bekämpft werden
3.0 Hausmittel
Es gibt keine wirksamen Hausmittel zur Behandlung von Kopflausbefall. Manchmal wird behauptet, man könne Läuse durch heißes Föhnen, Trocknerhauben oder Saunabesuche abtöten. Das funktioniert nicht! Läuse sterben durch Hitze zwar ab, aber die dafür nötigen Temperaturen kann man auf der Kopfhaut nicht erreichen, ohne sich dabei zu verbrennen.
Läuse wird man nur wieder los durch sorgfältige Anwendung eines zugelassenen Läusemittels in Kombination mit Auskämmen der Haare.
3.1 Fehlerquellen
Wenn die Läusebehandlung nicht erfolgreich ist, kann es dafür folgende Ursachen geben:
- zu kurze Einwirkzeit, das Läusemittel wurde zu früh wieder ausgespült
- zu sparsames Auftragen des Mittels (die Haare müssen vollständig mit dem Läusemittel bedeckt sein)
- ungleichmäßige Verteilung des Mittels
- zu starke Verdünnung des Mittels in triefend nassen Haaren
- Unterlassung der Wiederholungsbehandlung
- zu frühe oder zu späte Wiederholungsbehandlung (der richtige Zeitpunkt ist Tag 8,9 oder 10 nach der ersten Behandlung)
3.2 Zusätzliche Maßnahmen
Nur in seltenen Fällen werden Läuse durch Gegenstände übertragen. Normalerweise wandern die Läuse nur direkt von Kopf zu Kopf weiter und halten sich ausschließlich auf dem Kopf auf. Dennoch ist es sinnvoll bei nachgewiesenem Läusebefall ein paar zusätzliche Reinigungsmaßnahmen zu ergreifen. Fangen Sie mit diesen Putz- und Waschaktionen jedoch erst an, nachdem die Köpfe aller Familienmitglieder auf Läuse untersucht wurden und alle betroffenen Personen sorgfältig behandelt wurden.
- Kämme und Haarbürsten in heißer Seifenlauge reinigen
- Bei den von Läusen befallenen Personen Handtücher, Bettwäsche und Schlafanzug wechseln und waschen.
- Mützen, Schals, Kopfkissen, Decken, Kuscheltiere entweder waschen oder für drei Tage in einem dicht verschlossenen Plastiksack aufbewahren. In diesem Zeitraum sterben die Läuse ab, weil sie keine Blutmahlzeiten aufnehmen können und deswegen verhungern.
- Teppiche und Polstermöbel einfach nur mit dem Staubsauger absaugen
- Es ist nicht nötig die Wohnung oder die Möbel mit Desinfektionsmitteln oder Insektiziden zu behandeln. Das führt nur zu einer unnötigen Chemikalienbelastung.
4. Was hilft gegen Läuse?
Kinder (2 bis 6 Jahre alt)
Zur Behandlung gegen Kopfläuse gibt es unter anderem Mittel auf Basis von Dimeticon. Diese Mittel wirken auf rein physikalische Weise. Das ölige Dimeticon verstopft den Läusen die Atemwege, wodurch die Läuse rasch ersticken. Auch die Läuseembryos in den Eiern werden erstickt, allerdings erst nach deutlich längerer Einwirkzeit des Mittels. Am besten behandelt man die Haare abends vor dem Schlafengehen und läßt das Mittel über Nacht einwirken. Das Kopfkissen sollte man mit einem Handtuch abdecken. Am nächsten Tag kann das Mittel ausgewaschen werden. Durch gründliches Auskämmen mit dem Läusekamm werden die toten Läuse entfernt. Wichtig ist, die Behandlung nach 8-10 Tagen zu wiederholen, um einzelne Eier, die die erste Behandlung überlebt haben noch nach dem Schlüpfen zu erwischen.
Schulkinder (älter als 6 Jahre)
Zur Behandlung gegen Kopfläuse gibt es unter anderem Mittel auf Basis von Dimeticon. Diese Mittel wirken auf rein physikalische Weise. Das ölige Dimeticon verstopft den Läusen die Atemwege, wodurch die Läuse rasch ersticken. Auch die Läuseembryos in den Eiern werden erstickt, allerdings erst nach deutlich längerer Einwirkzeit des Mittels. Am besten behandelt man die Haare abends vor dem Schlafengehen und läßt das Mittel über Nacht einwirken. Das Kopfkissen sollte man mit einem Handtuch abdecken. Am nächsten Tag kann das Mittel ausgewaschen werden. Durch gründliches Auskämmen mit dem Läusekamm werden die toten Läuse entfernt. Wichtig ist, die Behandlung nach 8-10 Tagen zu wiederholen, um einzelne Eier, die die erste Behandlung überlebt haben noch nach dem Schlüpfen zu erwischen.
Erwachsene
Zur Behandlung gegen Kopfläuse gibt es unter anderem Mittel auf Basis von Dimeticon. Diese Mittel wirken auf rein physikalische Weise. Das ölige Dimeticon verstopft den Läusen die Atemwege, wodurch die Läuse rasch ersticken. Auch die Läuseembryos in den Eiern werden erstickt, allerdings erst nach deutlich längerer Einwirkzeit des Mittels. Am besten behandelt man die Haare abends vor dem Schlafengehen und läßt das Mittel über Nacht einwirken. Das Kopfkissen sollte man mit einem Handtuch abdecken. Am nächsten Tag kann das Mittel ausgewaschen werden. Durch gründliches Auskämmen mit dem Läusekamm werden die toten Läuse entfernt. Wichtig ist, die Behandlung nach 8-10 Tagen zu wiederholen, um einzelne Eier, die die erste Behandlung überlebt haben noch nach dem Schlüpfen zu erwischen.
Version 1, Stand 11/2021
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Rebecca Stubenrauch wenden.