Trockenes Auge

1.0 Was versteht man unter einem „Trockenen Auge“?

Bei der Augenerkrankung „Trockenes Auge“ leidet das Auge unter einem Mangel an Tränenflüssigkeit oder an einer falschen Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit. Dadurch wird die Augenoberfläche nicht richtig befeuchtet. Der Fachausdruck für ein Trockenes Auge heißt Keratoconjunctivitis sicca. Man spricht auch vom Sicca-Syndrom oder office-eye-syndrome.

1.1 Durch welche Symptome äußert sich ein „Trockenes Auge“?

  • Fremdkörpergefühl, Kratzen, Reiben (wie ein Sandkorn im Auge)
  • Brennen, Schmerzen, Druckgefühl
  • Trockenheitsgefühl
  • Rötung der Bindehaut, Schwellung der Lider
  • verklebte Augen am Morgen, Schleimabsonderung
  • Lichtempfindlichkeit
  • müde Augen
  • Die Augen können auch tränen, obwohl das Auge an sich trocken ist.

2. Wann muss man zum Augenarzt oder zur Augenärztin gehen?

  • Wenn Symptome eines „Trockenen Auges“ auftreten, sollte man immer zuerst zum Augenarzt bzw. zur Augenärztin gehen. Der Arzt / die Ärztin kann die Diagnose „Trockenes Auge“ stellen und klärt ab, ob keine anderen Augenerkrankungen vorliegen.
  • Auch zur Verlaufskontrolle bei bereits diagnostiziertem „Trockenem Auge“ sollten Sie regelmäßig Ihren Augenarzt / Ihre Augenärztin aufsuchen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung.
  • Bei jeder Verschlimmerung oder Veränderung der Beschwerden.

3. Was sind die Ursachen eines „Trockenen Auges“?

Tockene Raumluft durch Heizung oder Klimaanlage lässt den Tränenfilm des Auges schneller verdunsten. Zigarettenrauch und Abgase reizen die Augen. Bei langer Bildschirmarbeit trocknen die Augen aus, weil wir nicht häufig genug blinzeln. Das regelmäßige Schließen der Lider passiert normalerweise automatisch und dient dazu, den Tränenfilm auf der Augenoberfläche zu verteilen. Bestimmte Krankheiten gehen mit trockenen Augen einher, zum Beispiel Diabetes, einige rheumatische Erkrankungen und Hautkrankheiten. Auch nach Augenoperationen oder Verletzungen des Auges kann es zu trockenen Augen kommen. Ebenfalls können eine Reihe von Medikamenten als Nebenwirkung trockene Augen verursachen. Das betrifft zum Beispiel Betablocker, Antihistaminika, Neuroleptika und Östrogene.

4.0 Was sind Tränenersatzmittel?

Tränenersatzmittel sind Augentropfen oder Augengele, die den fehlenden Tränenfilm des trockenen Auges ersetzen sollen und das Auge befeuchten. Dazu werden die Tropfen mehrmals täglich in beide Augen getropft.
Es gibt viele verschiedene Präparate, die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Man unterscheidet eher dünnflüssige Tropfen, dickflüssigere Tropfen und die noch dickflüssigeren Gele. Bei leichten oder nur gelegentlich auftretenden Beschwerden sind dünnflüssige Augentropfen geeignet. Stärkere Beschwerden behandelt man mit dickflüssigeren Augentropfen oder mit Gel. Je dickflüssiger das gewählte Produkt ist, desto länger haftet es auf der Augenoberfläche. Bei Gelen und Salben ist zu beachten, dass direkt nach dem Auftragen die Sicht verschwommen sein kann (also bitte nicht vor dem Autofahren auftragen).
Produkte ohne Konservierungsstoffe sind zu bevorzugen, sie sind meist als Einzelportionen abgepackt. Fragen Sie dazu gerne unser Apothekenteam.

4.1 Homöopathie bei „Trockenem Auge“

Wer gerne homöopathische Arzneimittel verwendet, kann eine Behandlung des trockenen Auges mit homöopathischen Augentropfen versuchen. Diese sollen die Tränensekretion bei trockener Bindehaut anregen.

5. Welche zusätzlichen Maßnahmen können bei „Trockenem Auge“ hilfreich sein?

  • Lange Bildschirmarbeit oder langes Lesen nach Möglichkeit vermeiden oder öfter Pausen einlegen. Versuchen zwischendurch bewusst zu blinzeln.
  • Klimaanlagen auslassen
  • Raumluft befeuchten
  • Räume mehrmals täglich gut lüften.
  • Ausreichend viel trinken (etwa zwei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt)
  • Statt Kontaktlinsen lieber eine Brille tragen.
  • Zigarettenrauch aus dem Weg gehen.

Version 1, Stand 12/2021

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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