Warzen

1.0 Was sind Warzen?

Warzen sind gutartige Wucherungen der Haut, meist verursacht durch einen Virusinfekt. Sie können an verschiedenen Körperstellen auftreten. Häufig kommen Warzen an den Füßen, an den Händen und im Gesicht vor. Kinder und Jugendliche leiden besonders oft unter Warzen.

1.1 Wie entstehen Warzen?

Die meisten Warzenarten entstehen durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), von denen es viele verschiedene Virustypen gibt. Die Übertragung der Viren kann von Mensch zu Mensch über Hautkontakt erfolgen oder auch durch Schmierinfektion, wenn man Handtücher gemeinsam benutzt oder im Schwimmbad oder in der Sauna barfuß läuft. Durch kleine Hautrisse oder Verletzungen können die Viren dann in den Körper eindringen. Aber nicht jeder, der Kontakt mit warzenverursachenden HPV hatte, bekommt danach selber Warzen. Es spielt nämlich auch der Zustand des Immunsystems eine Rolle. Da bei Kindern das Immunsystem noch in der Entwicklung ist, erkranken sie leichter und häufiger an Warzen. Aber auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für Warzen.

1.2 Welche verschiedenen Arten von Warzen gibt es?

Gewöhnliche Warzen

Gewöhnliche Warzen, auch vulgäre Warzen oder Stachelwarzen genannt, Fachbegriff „Verrucae vulgares“, sind die häufigste Art von Warzen. Sie sind stecknadelkopf- bis erbsengroße Knötchen, haben eine raue, schuppige Oberfläche und treten häufig an den Fingern, Händen und am Nagelrand auf. Sie werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht.

Dornwarzen

Dornwarzen, auch Stechwarzen genannt, Fachbegriff „Verrucae plantares“, treten auf der Fußsohle auf. Sie wachsen wie ein Dorn in die Tiefe und können beim Gehen starke Schmerzen verursachen. Meist sind sie von einer dicken, flachen Hornhautschicht bedeckt, die kleine schwarze Pünktchen haben kann. Sie werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht.

Pinselwarzen

Pinselwarzen, Fachbegriff „Verrucae filiformes“, treten auf zarter Haut im Gesichtsbereich auf, zum Beispiel an den Augenlidern. Sie sind fadenförmig und weiß bis rosa. Auch sie werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht.

Feigwarzen

Feigwarzen, Fachbegriff „Condylomata acuminata“, treten im Genital- und Analbereich auf. Sie sind ansteckend und werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Feigwarzen sind stecknadelkopfgroße, rötliche, bräunliche oder weißliche Knötchen, gelegentlich werden sie zu blumenkohlartigen Wucherungen. Feigwarzen sollten auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Sie sind kein Fall für die Selbstmedikation. Sie werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht.

Dellwarzen

Dellwarzen, Fachbegriff „Mollusca contagiosa“, kommen im Gesicht, am Hals, oder an Armen und Beinen vor. Es sind stecknadelkopf- bis erbsengroße Knötchen mit einer Delle in der Mitte. Wenn man auf die Dellwarze drückt, tritt eine breiige helle Masse aus, von der eine Ansteckungsgefahr ausgeht. Der Erreger der Dellwarzen ist ein anderes Virus als bei den anderen Warzenarten, und zwar das Molluscum-contagiosum-Virus.

Alterswarzen

Alterswarzen, Fachbegriff „Verrucae seborrhoicae“, auch seborrhoische Keratose, sind gutartige Hautwucherungen, die ab dem 50. Lebensjahr gehäuft auftreten können. Im Gegensatz zu anderen Warzen, handelt es sich bei Alterswarzen nicht um eine Viruserkrankung und sie sind nicht ansteckend! Alterswarzen treten häufig am Oberkörper oder im Gesicht auf. Sie sind hellbraun bis schwarz, erbsen- bis bohnengroß mit zerklüfteter Oberfläche, die sich fettig anfühlt. Man sollte damit zum Arzt oder zur Ärztin gehen, weil Verwechslungsgefahr mit Hauttumoren besteht.

2. Wann muss man wegen Warzen zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

  • Wenn die Warzen großflächig auftreten, wenn sie Schmerzen verursachen oder wenn die Warze blutet, gehen Sie damit bitte zum Hautarzt oder zur Hautärztin.
  • Bei Warzen im Gesicht
  • Bei Warzen im Genitalbereich, in diesem Fall gehen Frauen am besten zum Gynäkologen / zur Gynäkologin, Männer zum Urologen / zur Urologin.
  • Generell ist es immer sinnvoll, Warzen beim Arzt oder bri der Ärztin vorzuzeigen, um abklären zu lassen, dass keine andere, ernstere Erkrankung (wie Hautkrebs) vorliegt.

3.0 Sind Warzen ansteckend?

Ja, da ein Virus die Ursache für die Warzen sind, sind Warzen ansteckend. Man kann andere Menschen mit Warzen anstecken. Es ist auch möglich, die Warzen bei sich selbst auf andere Körperstellen auszubreiten.
Ausnahmen sind die Alterswarzen, sie entstehen nicht durch einen Virusinfekt und sind nicht ansteckend.

3.1 Warum kommen in manchen Fällen Warzen immer wieder?

Öfters kommt es vor, dass nach zunächst erfolgreicher Behandlung die Warzen wiederkommen. Das kann daran liegen, dass noch Viren in der Haut überlebt haben, die dann nach einer Weile anfangen sich zu vermehren und neue Warzen bilden. Oder man ist halt nach wie vor empfänglich für Warzen und hat sich erneut angesteckt.
Genauso gut kann es aber auch passieren, dass Warzen nach einer Zeit von selber wieder verschwinden, weil das Immunsystem inzwischen erfolgreich den Erreger bekämpft hat. Diese Spontanheilungen sind recht häufig. Daher kann man bei gewöhnlichen Warzen, die weder Schmerzen verursachen noch kosmetisch stören auch einfach abwarten, ob sie nicht von selbst abheilen.

4. Wie kann man Warzen behandeln?

Zur Selbstbehandlung von Warzen kommen verschiedene Methoden in Frage.

Einpinseln mit Tinkturen

Einpinseln mit Tinkturen, die hornhautauflösende Substanzen wie Milchsäure oder Salicylsäure enthalten. Diese Methode erfordert viel Geduld.
Man trägt die Tinktur vorsichtig nur genau auf die Warze auf. Die umgebende gesunde Haut kann man durch Eincremen mit Vaseline oder Fettcreme schützen. Die eingepinselte Warze wird von den in der Tinktur enthaltenen Wirkstoffen aufgeweicht, die Stelle wird weiß. Nach einer gewissen Einwirkzeit trägt man die aufgeweichte Schicht ab. Danach wird wieder neu eingepinselt. So wird die Warze nach und nach schichtweise entfernt. Die gesamte Behandlung kann sich über Wochen oder sogar mehrere Monate erstrecken.
Ein warmes Hand- oder Fußbad vor dem Entfernen der aufgeweichten Hornschicht erleichtert die Entfernung.
Die Hände und alle verwendeten Gegenstände sollten nach der Behandlung desinfiziert werden, um eine Übertragung der Warzen zu verhindern.
Die Tinkturen enthalten Lösungsmittel. Daher muss die Flasche nach Gebrauch sofort wieder fest verschlossen werden. Es darf nicht in der Nähe von offenen Flammen (Kerze, Zigarette) gearbeitet werden, da sonst Brandgefahr besteht.

hornhautauflösende Pflaster

Behandlung mit hornhautauflösenden Pflastern, die Salicylsäure enthalten. Hierbei wird das Pflaster genau auf die Größe der zu behandelnden Warze zurechtgeschnitten und exakt auf der Warze platziert. Bei Bedarf kann es mit einem Klebepflaster befestigt werden. Nach zwei Tagen wird das Pflaster gewechselt, nach vier Tagen wird nach einem warmen Seifenbad die aufgeweichte Hornhaut abgetragen. Die Behandlung wird solange fortgeführt, bis die Warze vollständig entfernt ist. Das kann bis zu 3 Monate dauern, man braucht also Geduld.

Vereisung

Vereisung (Kryotherapie) mit flüssigem Stickstoff, Distickstoffmonoxid oder Dimethylether-Propangemisch. Es wird ein Einmal-Applikator mit dem Kältemittel getränkt und für einige Sekunden auf die Warze gedrückt. Dabei entstehen an der Warze Temperaturen von unter -50 Grad Celsius. Das Warzengewebe stirbt dadurch ab. Unter der Warze kann sich eine Blase bilden. Nach 10-14 Tagen fällt die Warze ab. Falls noch nicht die gesamte Warze entfernt ist, kann man die Behandlung ein-bis zweimal wiederholen. Zwischen jeder Behandlung sollte man jedoch mindestens 14 Tage Abstand einhalten.

5. Vorbeugende Maßnahmen

  • Um eine Ansteckung mit Warzen zu vermeiden, sollte man in Schwimmbädern, Saunen oder Hotelzimmern nicht barfuß laufen. Tragen Sie Ihre Badeschuhe.
  • Sorgen Sie für ein starkes Immunsystem. Dazu trägt eine gesunde Lebensweise mit regelmäßigem ausreichendem Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, gesunder Ernährung und Vermeidung von Alkohol und Rauchen bei.
  • Wenn in der Familie jemand ansteckende Warzen hat, achten Sie darauf, dass jeder sein eigenes Handtuch benutzt. Wäsche, die mit den Warzen in Kontakt kommt (Handtücher, bei Warzen am Fuß auch die Socken) sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
  • Achten Sie bei der Behandlung von Warzen darauf, Gegenstände, die die Warze berührt haben, gründlich zu desinfizieren. Auch die Hände sollten gründlich gewaschen und desinfiziert werden, damit man die Warzen nicht auf andere Körperstellen überträgt.

Version 1, Stand 01/2022

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Karin Krümmel wenden.

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